Endlich ist es soweit – die Natur ist aus dem Winterschlaf erwacht, alles sprießt und blüht. Die Tage werden länger und wärmer. Wir zeigen wieder mehr Haut und die will natürlich entsprechend gepflegt sein. Eine einfache und sehr effektive Möglichkeit ist ein Hautöl – und das zu jeder Jahreszeit. Ich habe mir kürzlich ein Öl zusammengerührt, mit dem ich sehr zufrieden bin. Es ist leicht, zieht gut ein und duftet fein. Weil ich den Schrank voller Kosmetikrohstoffe haben, sind in meinem Körperöl einige Zutaten drin, aber man kann auch gut die eine oder andere Komponente weglassen. Ich habe mich bei der Zusammenstellung an Heike Käsers System von Olionatura orientiert, um eine stabile und verträgliche Ölmischung zu erhalten.
Zutaten für 100 g Körperöl:
- 20 g Neutralöl
- 20 g Isopropyl Myristate
- 20 g Aprikosenkernöl
- 15 g Avocadoöl raffiniert
- 15 g Traubenkernöl raffiniert
- 5 g Brokkolisamenöl
- 5 g Granatapfelsamenöl
- 2 Tropfen Vitamin E
- Duftmischung aus ätherischen Ölen (2 Tropfen Vanille-Extrakt, 1 Tropfen Tonka-Extrakt, 1 Tropfen Sandelholz, 2 Tropfen Ylang-Ylang, 2 Tropfen Jasmin, 3 Tropfen Mandarine)
Alle Komponenten mischen und in eine Flasche füllen. Bei der Zubereitung ist auf sauberes Material zu achten. Bechergläser, Rührstab und die Flasche zum Abfüllen entweder mit Dampf oder 70%-igem Alkohol reinigen und trocknen lassen, bevor sie zum Einsatz kommen.
Der Duft ist süßlich und exotisch, wer es gern spritziger mag, kann Tonka, Ylang-Ylang und Jasmin auch durch Zitrusdüfte ersetzen. Noch ein Wort zum Isopropyl Myristate: Es handelt sich um einen Ester, der aus Kokosöl oder Palmkernöl gewonnen wird. Es sorgt in der obigen Mischung dafür, dass das Öl sehr schnell einzieht. Auch wenn in Internetforen öfter vor der Schädlichkeit von Isopropyl Myristate gewarnt wird, ist es nicht wirklich bedenklich, es gibt allerdings einige Gegenanzeigen: Es gilt als komedogen, kann also Mitesser verursachen. Es gibt Menschen, die allergisch darauf reagieren, die sollten es natürlich nicht verwenden. Für Baby-Produkte ist es nicht geeignet. Im Übrigen ist es in sehr vielen Kosmetika enthalten, die im Verkaufsregal stehen. Ich vertrage es gut, wer nicht sicher ist, ersetzt es einfach durch Neutralöl.
Und jetzt gibt es noch was auf den Kopf. Besser gesagt, die Haare. Trockenshampoos erleben momentan ein ziemliches Revival, also dachte ich mir, dass ich das sicher auch selbst machen kann. So ein Trockenshampoo besteht im wesentlichen aus Stärke und ähnlichen pulverigen Komponenten, die Fett und Schmutz absorbieren und so Haar und Kopfhaut reinigen. Gesagt, getan.
Zutaten für ca. 100 g Trockenshampoo:
- 40 g Pfeilwurzelstärke (oder Maisstärke oder Kartoffelstärke)
- 35 g weiße Tonerde (Kaolin)
- 15 g Brennnesselpulver
- 5 – 10 g Zinkoxid
- Duftmischung aus ätherischen Ölen: 1 Tropfen Rosmarin, 2 Tropfen Zitrone
Es funktioniert, man kann mit dem Shampoo durchaus mal einen Tag bis zur nächsten Haarwäsche mit Wasser überbrücken. Die obige Kombination ist eher für helleres Haar geeignet. Für dunkleres Haar sollte man ggf. etwas zum Einfärben verwenden. Christina Kraus empfiehlt in ihrem Buch „Natürlich schön“ Kakaopulver. Ich kann mir auch gut braunes Pigment (Eisenoxid) vorstellen, aber Kakao hat man wahrscheinlich eher im Küchenschrank. Das Buch ist für Einsteiger recht empfehlenswert – es enthält viele leicht zu realisierende Kosmetik-Rezepte und ist sehr schön fotografiert.
Einige Bezugsquellen für Rohstoffe findet Ihr übrigens unter „Tolle Seiten“. Und nun viel Spaß und bis bald!
Schreibe einen Kommentar