Wohl jeder kennt das Problem: gespannte, spröde Lippen im Herbst und Winter. Durch Kälte und Wind, aber auch trockene Heizungsluft wird der zarten Haut Feuchtigkeit entzogen und die Lippen brauchen eine Extraportion Pflege. Und wohl jeder kennt Labello, ein Produkt aus der Drogerie, das im deutschsprachigen Raum zum sprichwörtlichen Synonym für Lippenpflegestifte geworden ist. Vor einigen Wochen hat sich meine Eigenbau-Leidenschaft auch auf Kosmetik ausgeweitet. Seitdem schaue mir sehr genau die Inhaltsstoffe von gekauften Kosmetikprodukten an. Die Hersteller sind verpflichtet, diese auf der Verpackung auszuweisen. Das Zauberwort heißt INCI – International Nomenclature of Cosmetic Ingredients, also Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe. Die lateinischen Bezeichnung sind für den Laien erst einmal schwer zu durchschauen, aber da gibt es Hilfe in Büchern oder im Internet. So kann man zum Beispiel bei Codecheck.info ein Produkt eingeben und sich die Inhaltsstoffe samt Erläuterungen anzeigen lassen.
In den letzten Wochen haben viele Produkte den Weg vom Badezimmerregal in den Mülleimer gefunden, so auch mein Labello. Die Liste der Inhaltsstoffe ist geradezu unverschämt lang, wenn man sich überlegt, dass zur Herstellung eines Lippenpflegestifts eigentlich nur zwei Bestandteile notwendig sind: Öl und (Bienen-)Wachs. Die sind da auch drin, aber eben noch 15 andere Sachen. Einige machen das Produkt besser, andere sind bestenfalls überflüssig oder stehen im Verdacht schädlich zu sein. Aber ich will mich nicht mit Labello-Kritik aufhalten, sondern etwas selbermachen. Vor einiger Zeit habe ich bereits ein Rezept für Lippenbalsam veröffentlicht. Den hatte ich in einen kleinen Tiegel abgefüllt, das ist okay, aber leider nicht so gut für unterwegs geeignet. Deshalb jetzt eine neue Variante. [Weiterlesen…]