Manchmal wünsche ich mir eine Veränderung in der Wohnung, und zwar ohne Besuch im Baumarkt und Möbel herumrücken. Neue Kissenbezüge sind eine tolle Möglichkeit, mit wenig Aufwand frische Akzente in der Wohnung zu setzen. Kissenbezüge selbst zu machen, hat mehrere Vorteile: Es ist sehr einfach, geht schnell, man kann Reste verwerten und schicke Kreationen aus seinen Lieblingsstoffen in allen erdenklichen Formen gestalten. Mein heutiges Projekt sind ein paar simple, rechteckige Patchworkkissen. Vor einiger Zeit habe ich eine Tagesdecke für unser Bett genäht. Die Vorlage dazu und die meisten Stoffe stammten von David Butler, der unter dem Brand Parson Grey großartige Stoffe entwirft, die mir fast noch besser gefallen als die Werke seiner bekannten Ehefrau Amy.
Ich hatte noch ein paar Reste übrig, die nicht mehr für ein größeres Projekt reichten, aber auf jeden Fall zu schade und zu teuer waren zum Wegwerfen. Ein paar Patchworkkissen daraus zu nähen, hat sich geradezu aufgedrängt. Eine sehr gute Einführung in verschiedene Patchworktechniken findet Ihr in dem Buch „Die Grundlagen des Patchworks“ von Elizabeth Hartmann. Für manche mag ein großer Quilt etwas ambitioniert sein, Kissenbezüge jedoch sind ideale Projekte für Anfänger oder der schnelle Kick für die erfahrene Näherin.
Wenn ich Patchworkprojekte selbst gestalte, erstelle ich immer einen Entwurf der Vorderseite und notiere mir daneben die alle Maße, die ich für den Zuschnitt der einzelnen Teile brauche. Als Beispiel habe ich hier ein 40 x 40 cm Zierkissen aus klassischen Windradblöcken.
Zutaten:
- 16 Stoffquadrate 13 x 13 cm, davon 8 aus einfarbigem und 8 aus bedrucktem Stoff für die Vorderseite
- 1 Quadrat 42 x 42 cm aus neutralem einfarbigem Stoff für das Futter
- 1 Rechteck 42 x 37 cm aus einfarbigen Stoff für die Rückseite
- 1 Rechteck 42 x 22 cm aus einfarbigem Stoff für den Hotelverschluss
Und so geht’s:
Stoffquadrate für die Vorderseite diagonal zerschneiden, unbedingt mit Quiltlineal und Rollschneider. Diese Investition lohnt sich wirklich (nicht nur für Patchworkprojekte) und ermöglicht mit etwas Übung exakte Zuschnitte. Es entstehen 32 gleichschenklige Dreiecke.
Dreiecke gemäß Entwurf anordnen und jeweils ein einfarbiges und ein bedrucktes Dreieck an der Hypotenuse zusammennähen. Den Stoff nicht ziehen, weil er hier im schrägen Fadenlauf verläuft und sich leicht verziehen kann. Bei typischen Patchworkstoffen aus Baumwolle ist das aber gut schaffbar. Es entstehen 16 Quadrate. Nahtzugaben auf eine Seite bügeln und darauf achten, dass Teile, die später zusammengenäht werden sollen, die Nahtzugaben auf unterschiedlichen Seiten haben, damit die Nähte schön flach aufeinander liegen.
Jeweils 4 Quadrate so zusammennähen, dass ein Windradblock entsteht., dann die 4 Blöcke gemäß Vorlage zusammennähen. Die Vorderseite ist fertig.
An den Rechtecken für Rückseite und Verschluss eine Kante 1 cm nach links umbügeln, noch einmal umschlagen, bügeln und absteppen.
Dann die Teile wie folgt aufeinanderlegen:
- Futter mit der linken Seite nach oben, dann die Vorderseite mit der rechten Seite nach oben darauflegen, als nächstes die Rückseite und am Schluss das Teil für den Verschluss (jeweils mit der rechten Seite nach unten).
- Mit 1 cm Nahtzugabe steppen, Nahtzugaben mit der Overlockmaschine oder dem Zickzackstich der normalen Nähmaschine versäubern und wenden.
Jetzt noch das Inlet hinein, Kissen hübsch auf dem Bett oder dem Sofa drapieren und die frische Farbtupfer im Alltag genießen. Viel Spaß beim Nachmachen!
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