Wer sich mit selbstgemachter Kosmetik und Pflegeprodukten beschäftigt, kommt über kurz oder lang nicht an ätherischen Ölen vorbei. Denn nur mit den passenden Düften kommt der Wohlgeruch in die eigene Seife, Creme oder das selbst zusammengerührte Duschgel. Kleine Mengen ätherischer Öle sorgen nicht nur für den gewünschten Duft, sondern tragen auch zur Haltbarkeit der Produkte bei.
Gut, also kauft man (bzw. Frau) sich eine Auswahl an ätherischeren Ölen – nach dem Grundsatz: je mehr desto besser. Denn mit unserer Erstausstattung von fünf Duftölen (Zitrone, Rosmarin, Zedernholz, Orange und Lemongras) stoßen wir schnell an unsere kreativen Grenzen bei der Duftkomposition. Mittlerweile stehen uns knapp 30 verschiedene Öle zur Verfügung – damit kann man schon deutlich besser arbeiten. Doch, wie soll man bei so vielen kleinen und sehr ähnlich aussehenden Flaschen noch den Überblick bewahren? Die Lösung: mit einem dekorativen Holzaufsteller!
Einen Holzaufsteller (a.k.a. Duftbar) für ätherische Öle findet man natürlich ganz bequem in verschiedenen Läden oder Onlineshops. Teilweise gibt es sie sogar direkt mit Hersteller-Branding, z.B. von Primavera. Jedoch sind diese fertigen Lösungen entweder zu klein (da würde gerade die 5er Erstausstattung hineinpassen) oder ziemlich preisintensiv. Außerdem ist das hier schließlich ein Do-It-Yourself-Blog, darum machen wir es lieber selber. Also ab in den Baumarkt und die notwendigen Zutaten (z.B. passende Lochsäge und Holzstücke) besorgt…
Vorbemerkung: Der Durchmesser der normalen Duft-Fläschchen (5ml bis 10ml Inhalt) beträgt 23 mm. Es sollte also eine Vertiefung gebohrt werden, die etwa Ø 24mm hat. So haben die Fläschchen genügend Halt und lassen sich trotzdem leicht entnehmen. Die Länge des Holzstücks richtet sich nach der Menge der zu verstauenden Flaschen. Auf einem 60cm langen Holzkeil kann man 15 bis 16 Vertiefungen bohren.
Benötigtes Material und Werkzeug
- Forstnerbohrer (Lochsäge) für die Bohrmaschine mit einem Bohr-Ø von 24 mm
- eine starke Bohrmaschine (kein Akkubohrer)
- stabiles Holzstück (z.B. Buche) – 60 cm lang, 4 cm breit und mindestens 2 cm hoch (wir haben 2,5cm Höhe gewählt, um genügend Standfestigkeit zu erhalten)
- Bleistift zum Anzeichnen der 16 Öffnungen
- Einen Nagel + Hammer zum Vorbereiten der Vertiefungen
- Eine geignete rutschfeste Unterlage – besser noch einen Spanntisch oder passende Schraubstöcke
Anleitung selbstgemachter Holz-Aufsteller
- Schritt: Anhand der Holzlänge die Anzahl der Bohrlöcher errechnen (Durchmesser jeweils 2,5 cm). Bitte darauf achten, dass genügend Raum (0,5 cm bis 1 cm) zum Holzrand besteht. Die Abstände zwischen den Löchern sollten 1,5 cm nicht unterschreiten. Bei einer Länge von 60cm und einem Zwischenabstand von 1,5cm erhalten wir 15 bis 16 Vertiefungen.
- Schritt: Auf dem Holzstück werden die Bohrlöcher angezeichnet (Setzen einer X Markierung des Mittelpunktes mit einem Bleistift). Hier ist genaues Arbeiten gefragt, damit die Löcher gleichmäßig verteilt sind.
- Schritt: Um die Arbeit zu erleichtern, hämmern wir jeweils den Nagel leicht in die X Markierungen, um einen guten Startpunkt für den Forstnerbohrer zu erhalten.
- Schritt: Mit der Spitze des Forstnerbohrers in die geschaffene Vertiefung drücken und bei mittlerer Geschwindigkeit die Löcher bohren. Eine Bohrtiefe von 1 cm einhalten (sie ist erreicht, wenn der breite Teil des Bohrkopfes plan zur Holzoberfläche liegt).
- Schritt: Die ausgebohrte Vertiefung säubern (z.B. mit einem Staubsauger) und ein Fläschchen ätherisches Öl einfügen. Kontrollieren, ob die Flasche gerade aufliegt. Falls nicht, vorsichtig mit dem Forstnerbohrer den Lochboden entsprechend nachbearbeiten. Wenn korrekt gebohrt, den Schritt 5 wiederholen, bis alle Löcher fertig sind.
- Schritt: Das gesamte Holzstück säubern und gegebenfalls die Lochkanten mit einem feinen Schmiergelpapier glätten. Falls gewünscht, kann der Holzaufsteller noch mit einem Holzwachs gepflegt oder einer klaren Lasur gestrichen werden.
Wenn alles fertig ist, können wir unsere Öl-Flaschen einsetzen und einen guten Platz für den Aufsteller finden. Ab jetzt sind unsere ätherischen Öle immer griffbereit – und ein Hingucker ist die „Duft-Bar“ noch dazu!
Gastbeitrag von Manuel (www.vital-genuss.de)
Schreibe einen Kommentar